Seit 1958 war Bernd Walter Flugkapitän und Fluglehrer
am Flughafen Dortmund.
Seine Cessna-206 wurde jedoch nicht nur für Ausbildungszwecke,
sondern auch für Foto- und Rundflüge genutzt.
Erst 1980 wagte Walter den nächsten Schritt und bot Charterflüge
zu den Nordfriesischen Inseln an.
Schnell wuchs das Unternehmen, welches fortan Luftfahrtgesellschaft
Walter mbH hieß und mit
Britten Norman BN-2, sowie Cessna-404 ihr Sitzplatzangebot erheblich
erweiterte.
Ab 1992 wurde die kleine Flotte umstrukturiert und die ersten von
sechs Dornier DO-228 integriert.
Nun war es möglich das bestehende Angebot mit Zielen nach Erfurt,
Rostock, Hannover, aber auch Hamburg und Paderborn zu erweitern.
Weiterhin beteiligte sich Bernd Walter mit Aktien an Hamburg Airlines.
Ab 1998 stieg man im Berlinverkehr ein und bediente vorerst Berlin
Tempelhof. Weitere Streckeneröffnungen waren nach Dresden,
Leipzig und Nürnberg.
Ab dem 1.11.2007 gab LGW bekannt, dass sie eine enge Kooperation
mit Air Berlin eingeht. Zwei Jahre später gab man hierfür
die Eigenständigkeit auf.
Strecken wurden stillgelegt, jedoch in Absprache mit Air Berlin
neue Destinationen übernommen. Fast zeitgleich übergab
Air Berlin die ersten DeHavilland DHC-8-Q400, welche zwar in den
Hausfarben flogen jedoch war am Rumpfbug ein Sticker aufgebracht,
der den Schriftzug der LGW trug.
Unter dessen verließen alle DO-228 die Flotte.
Des Weiteren gab man Berlin Tempelhof auf und agierte von nun an
am Flughafen Berlin Tegel.
Im März 2013 verstärkten drei Embraer ERJ-190 die Flotte,
welche vorher alle bei Niki im Bestand waren.
Im Juni 2017 wurde die LGW vollständig von Air
Berlin übernommen, obwohl wissend selbige kurz vor der
Insolvenz stand.
Als Air Berlin in Konkurs ging, übernahm Lufthansa unter anderem
auch die LGW und integrierte sie in ihre Eurowings.
Von diesem Zeitpunkt an, flog man im Auftrag der Eurowings mit insgesamt
15 Dash-8-Q400.
Zum 1.April 2019 wurde LGW an eine Unternehmensgruppe namens Zeitfracht
verkauft, welche schon die deutschen WDL
besaß und mit ihr die Fluggesellschaft German Airways aufbaute.
Hier wollte man LGW integrieren, doch dazu kam es nicht mehr.
Durch die Coronakrise schränkte Eurowings ihren Flugbetrieb
stark ein und gab alle Dash-8 an die Leasinggeber zurück. Dadurch
fehlte nun ein wichtiger Wet-Lease Partner was Zeitfracht veranlasste
die LGW zum 15.6.2020 zu liquidieren.
Ein Insolvenzverwalter gab im Juli 2020 bekannt, dass auch alle
354 LGW Beschäftigten betriebsbedingt gekündigt werden.
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