Air Berlin USA » Air Berlin

Der damalige Viermächtestatus von Berlin-West erlaubte nur den amerikanischen, englischen und französischen Siegermächten mit ihren Fluggesellschaften das Bedienen von Tempelhof, Gatow und Tegel.
Neben kleineren Fluggesellschaften aus diesen Ländern waren es vor allem Pan American World Airways, Air France und British Airways die hier aktiv waren.
Auch Modern Air Transport und Aeroamerica drängten auf diesen lukrativen Markt.
Als die erstgenannte Airline in Konkurs geriet und Aeroamerica die Verträge mit dem deutschen Reiseveranstalter Berliner Flugring verlor, fasste der ehemalige PAN AM Pilot Kim Lundgren den Entschluss hier einzusteigen.
Er gründete im April 1978 in Oregon seine Fluggesellschaft mit dem Ziel im Berlinverkehr tätig zu werden. Air Berlin USA war geboren.
Über das holzwirtschaftliche Unternehmen "LELCO" seiner Eltern wurde die neue Airline geführt und finanziert.
Der Vater von Kim Lundgren übernahm daher den Vorsitz der Gesellschaft.
Nachdem der Vertrag mit dem Reiseveranstalter Berliner Flugring zustande kam, kaufte man zwei Boeing B-707 von Trans World Airlines.
Am 28.4.1979 erfolgte der erste Flug von Berlin-Tegel nach Mallorca.
Ein Jahr später bot Air Berlin USA schon Charterflüge nach Miami an.
PAN AM erkannte schon früh die emporstrebende Konkurrenz und versuchte mit entsprechenden Billigangeboten den Reiseveranstalter Berliner Flugring für sich zu gewinnen, was letztendlich auch gelang.
Schnell fand Lundgren andere Veranstalter, welche mit ihm neue Verträge abschlossen.
Schon ab 1980 kamen die ersten Boeing B-737-200 für den Kurz- und Mittelstreckenbetrieb, zum Einsatz. Im Gegenzug verließen die B-707 wieder die Flotte.
Als 1989 die Mauer fiel und die Wiedervereinigung ein Jahr später stattfand, verlor auch Berlin den Viermächtestatus was umfangreiche Veränderungen im Luftverkehr nach sich zog.
So musste zum Beispiel ein Zulassungswechsel beim Luftfahrt Bundesamt beantragt werden.
Joachim Hunold, welcher bei der Düsseldorfer Lufttransport Union, LTU, als Marketing- und Vertriebschef tätig war, gründete daraufhin mit Kim Lundgren die deutsche Air Berlin GmbH & Co. Luftverkehrs KG mit Sitz am Flughafen Berlin-Tegel. In den folgenden Jahren erwarb Hunold 82,5% an der Airline.
Es wurden neue Flugzeugtypen, wie die Boeing B-737-300 und -400 angeschafft und der Zusatz "USA" verschwand im Titel von Air Berlin ab 1991.
Als 1998 der sogenannte "Mallorca Shuttle" gestartet wurde, war man in Deutschland schon an 12 deutschen Flughäfen tätig und baute die Flotte kontinuierlich aus. Des Weiteren erreichte die Airline hierdurch den Status einer Linienfluggesellschaft.
Es war auch das Jahr als die erste B-737-800 in Betrieb genommen wurde. Dieser Flugzeugtyp sollte neben dem Airbus A-319, und A-320 das Hauptmuster der Airline werden.
Bis 2003 entwickelte sich Air Berlin zur zweitgrößten Airline in Deutschland, nach Lufthansa.
Ein Jahr später stieg man in Niki Laudas "Niki" mit 24% der Anteile ein.
Im Jahr 2006 ging man an die Börse und die Air Berlin PLC. wurde als Dachgesellschaft gegründet, welche den Verwaltungssitz in Berlin, jedoch den Satzungssitz in London hatte.
Um sich weiter im innerdeutschen Markt zu entwickeln kaufte die Air Berlin PLC.  am 6.9.2006 für 120 Mio.Euro die Deutsche BA und integrierte sie bis 2008 vollständig.
Mit ihr kamen nicht nur weitere B-737, sondern auch Fokker-100 in die Flotte, welche der früheren Germania Express gehörten.
Hierzu sollte man wissen, dass der damalige Chef der DBA, Hans Rudolf Wöhrl, am 17.2.2006 mit insgesamt 76% (die Aktien der REWE Gruppe inbegriffen) bei der LTU einstieg.
Nun war der Weg frei, Hunold gab am 27.3.2007 bekannt die Düsseldorfer LTU zu übernehmen. Die Zustimmung des Kartellamtes lag am 8.8.2007 vor.
Die vollständige Übernahme war übrigens erst zum 1.4.2011 mit der Eingliederung des restlichen LTU Personals abgeschlossen.
Nun war man in der Lage mit dem Airbus A-330 der ehemaligen LTU Ferienziele in Übersee anzubieten.
Gleichzeitig wurde das Corporate Design an allen Flugzeugen in Anlehnung an die LTU Farbgebung geändert.
Im März 2007 stieg die Air Berlin PLC. mit 49% bei Belair ein. Zudem übernahm sie die sogenannte wirtschaftliche Verantwortung für die schweizer Gesellschaft.
Im Oktober 2009 wurde Belair vollständig übernommen und der Einfluss auf die Flottenpolitik geltend gemacht.
Weiterhin wurde eine enge Zusammenarbeit mit der Dortmunder Luftfahrtgesellschaft Walter eingegangen, welche mit DeHavilland DHC-8-400 in den Farben der Air Berlin vorwiegend auf Kurzstrecken fungierte.
Obwohl im Jahr 2010 schon die ersten Sparmaßnahmen wegen schlechter wirtschaftlicher Lage der Gesellschaft ins Leben gerufen wurden, übernahm man am 7.Mai die österreichische Niki komplett.
Im August 2011 wurde Hunold durch Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn ersetzt.
Dieser verkaufte einige Flugzeuge und strebte die Zusammenarbeit mit der arabischen Etihad an, die im Dezember ihre Anteile an Air Berlin bis 29,2 % aufstockte.
Air Berlin rutschte weiter in die roten Zahlen, so dass es jetzt zum Wegfall von Arbeitsplätzen kam und die Flotte weiter verkleinert wurde. Auch wurde Mehdorn am 7.1.2013 durch den Österreicher Wolfgang Prock ersetzt.
Dieser eröffnete weitere Sparmaßnahmen. Es wurden 900 Arbeitsplätze abgebaut und das Drehkreuz am Flughafen Nürnberg aufgegeben.
Während sich die Schulden im Jahr 2014 auf 315 ,5 Mio. Euro beliefen, waren es ein Jahr später schon 447 Mio.Euro.
Im Februar 2015 gab es einen erneuten Führungswechsel. Stefan Pichler sollte es richten.
Ein weiterer Versuch aus der Schuldenkrise herauszukommen war der Verkauf sämtlicher Flugzeuge mit der Maßgabe sie zurück zu leasen.
Im Januar 2017 war die Amtszeit von Pichler auch schon wieder vorbei, denn der Lufthansa Manager Thomas Winkelmann übernahm die marode Air Berlin.
Am 11.8.2017 kündigte Etihad sämtliche finanzielle Unterstützung, was Air Berlin den Todesstoß versetzte.
Sie stellte am 15.8.2017 den Insolvenzantrag.
Um den Flugbetrieb vorerst aufrecht zu erhalten stellte die Bundesregierung ein Überbrückungskredit von 150 Mio. Euro bereitgestellt.
Am 25.9.2017 begannen die Verhandlungen mit Easy Jet und Lufthansa, die die Übernahme der Flugzeuge und des Personals zum Inhalt hatten.
Einen halben Monat später gab Lufthansa die Übernahme der Fluggesellschaft Niki und der Luftverkehrsgesellschaft Walter für 210 Mio.Euro bekannt. Weiterhin war man bereit 80 Flugzeuge zu übernehmen. Lufthansa machte einem Teil des Personals nur das Angebot, dass es sie mit neuen Arbeitsverträgen in ihrer Billigtochter Eurowings beschäftigen werde.
Easy Jet selbst übernimmt 25 A-320 nebst Personal und eröffnet nach Berlin Schönefeld ein zweites Standbein am Flughafen Berlin Tegel.
Die schweizer Belair blieb nur noch die Insolvenz. Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus begründete diese Entscheidung, dass für die Tochter von Air Berlin keine Käufer gefunden wurden.
Aus einer Mail von Kebekus an den Belair-Verwaltungsratspräsident Christof Zuber ging hervor. "Aus insolvenzrechtlichen Gründen ist eine Veräußerung der Geschäftsanteile leider nicht möglich".
Der letzte AB Flug fand am 27. 10.2017 statt. Diesen führte ein A-320 mit der Kennung D-ABNW von München nach Berlin Tegel durch.
Die Flugnummer lautete AB6210 und das Funkrufzeichen "BER4EVR".
Um 23.45 Uhr landete die Maschine und kam genau um 0:00 Uhr zum stehen.
Sicherlich haben noch eine Menge mehr Umstände zum Konkurs der Airline geführt. Alle zu beleuchten würden hier den Rahmen sprengen.
Am 1. November 2017 wurde jedenfalls das Insolvenzverfahren eröffnet.

D-ABBD
D-ABNI
Airliner
Kennung
C/N
B-767-800
D-ABBD
30880
 
Airliner
Kennung
C/N
A-320
D-ABNI
1717
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N8729
Airliner
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C/N
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N8729
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C/N
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D-ABAD
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Airliner
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Airliner
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D-ABDR
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Airliner
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Airliner
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D-ABFC
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Airliner
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D-ABFO
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Airliner
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Airliner
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Airliner
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Airliner
Kennung
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Airliner
Kennung
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Airliner
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TC-AFU
 
Airliner
Kennung
C/N
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Konkurs
Konkurs
Airliner
Kennung
wo
A-320 / A-321
Konkurs
BER /SXF
Fotos: Sammlung D.Weiss; M.Winter; Dannies