Die „Lufttransport Union“, daher das Kürzel
LTU wurde am 20.10.1955 mit Sitz am Frankfurter Flughafen gegründet.
Eigenartig war es schon, denn im Grunde handelte es sich nicht um ein
deutsches Unternehmen, da der eigentliche Gründungsvater der Engländer
Dromgoole war. Erst mit dem Einstieg des deutschen Bauunternehmers Kurt
Conle erfolgte die Eintragung ins hiesige Handelsregister.
Als ersten Flugzeugtyp nahm LTU im Dezember 1955 drei zweimotorige Vickers
Viking in die Flotte auf, die anderthalb Jahre später durch weitere
drei Maschinen ergänzt wurden.
Mit diesen Flugzeugen eröffnete man am 2.3.1956 den Flugbetrieb von
Frankfurt / Main nach Catania auf Sizilien.
Im selben Jahr wurde die Gesellschaft in „Lufttransport Unternehmen“
umbenannt, was am Namenskürzel nichts änderte.
Zum 1.1.1960 entschied sich die Unternehmensleitung die neue Basis in
Düsseldorf zu beziehen.
Während diesen Zeitraumes setzte LTU weiter Flugzeugtypen wie, Bristol-170,
DeHavilland Dove und Douglas DC-4 ein.
Ab 1961 wurden die Vikings durch die modernere Fokker F-27 ersetzt. Ins
Jetzeitalter trat die Gesellschaft ab 1964, als man bis zu sieben Caravelle
in die Flotte einführte. Diese wurde ab 1969 noch durch Fokker F-28
verstärkt.
Schützenhilfe leistete LTU bei der Gründung der Interregionalflug GmbH, welche ab 1967 von Düsseldorf an den Start ging.
Inzwischen traf man die Flugzeuge der LTU, die nun ein neues, rotes Outfit
erhalten haben auf fast allen europäischen Airports der klassischen
Urlaubsregionen an.
Mit der Einführung des ersten Großraumjets in Form der Lockheed
L-1011 TriStar im Jahre 1973 konnten erstmals Überseeziele ins Streckennetz
eingebunden werden.
Damit stieg LTU zur führenden Charterfluggesellschaft Deutschlands
auf.
Die achtziger Jahre waren von Expansionen geprägt. So gründete
man 1980 den Reiseveranstalter „Meier’s Weltreisen“
und gründete am 5.12.1983 die Tochtergesellschaft LTS
Lufttransport Süd AG.
Am 27.4.1987 gründete LTU in Zusammenarbeit mit der spanischen Regierung
ein weiteres Tochterunternehmen namens LTE
International Airways S.A.
Ein Jahrzehnt später sieht die Lage der LTU anders aus. Durch Umverteilung
und Aufkäufe der Aktien war die Schweizer SAirGroup mit 49,9% der
Anteile kein unerheblicher Faktor.
Man besaß inzwischen ein Flottenmix aus Boeing B-757 und B-767,
McDonnell Douglas MD-11 und Airbus A-330. Weiterhin wurde bis 1998 die
LTU Süd integriert und man leaste im Zeitraum zwischen 1999 und 2000
mehrere Boeing B-737.
Das Missmanagement und die Pleite der SAirGroup im Jahr 2001, verbunden
mit den Rückgang an Passagierzahlen nach den Anschlägen vom
11.September brachten die LTU an den Abgrund ihrer Existenz.
Erst durch die Bürgschaft der deutschen WestLB schien die Zukunft
der Gesellschaft gesichert.
Die spanische LTE wurde an die Volare Group verkauft und die Flotte auf
die Airbustypen A-320, A-321 und A-330 reduziert. Von nun an stabilisierte
sich die Lage bei LTU wieder.
Zum fünfzigsten Geburtstag von LTU schaffte man sich eine DeHavilland
Dove an, die in den alten Farben der Gesellschaft lackiert wurde und auf
Flugschauen zu sehen war.
Am 17.2.2006 stieg die Deutsche
BA bei LTU ein. Bis zum Juni besaß man schon 76% der Aktien,
da die Rewe Gruppe ihre veräußerte. Im September des gleichen
Jahres stimmte auch das Bundeskartellamt der Fusion der Deutschen BA mit
der Air
Berlin PLC zu.
Hiervon gestärkt kündigte Air Berlin am 27.3.2007 die vollständige
Übernahme der LTU an. Bis zum Sommer 2009 sah man noch einige Flugzeuge
mit der alten Bemalung, was mit den bestehenden Rechtsverträgen zu
tun hatte.
Die vollständige Übernahme war erst zum 1.4.2011 mit der Eingliederung
des restlichen LTU Personals abgeschlossen.
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