Theodor Wüllenkemper war ein begeisterter Segelflieger
und ausgebildeter Jagdflieger. Er gründete zusammen mit Inge
Bachmann am 29.7.1955 die Westdeutsche Luftwerbung GmbH & Co
KG, kurz WDL. Kurz zuvor erhielt er als einer der ersten Deutschen
nach dem Krieg die Fluglizenz, welche von den Alliierten ausgestellt
wurde.
Mit einer DeHavilland Tiger Moth fing man an Werbebanner über
den Stränden der Norddeutschen Bäderbetriebe zu präsentieren.
Weiterhin nutzte man das Flugzeug um angehende Flugzeugführer
auszubilden. Es sollte im Verlauf an die 300 Piloten und Pilotinnen
werden.
Ab 1961 flogen zwei Dornier DO-28 für WDL, welche jedoch Anfang
der siebziger Jahre durch die kleineren Cessna-310Q, Cessna-421,
Rockwell Commander 680W sowie Piper PA-23-250 Aztec C ersetzt wurden.
Man war mit diesen Flugzeugen nicht nur im Passagiercharter tätig,
sondern beförderte auch Fracht und führte Vermessungsflüge
durch.
Die Basis von WDL war am Flughafen Essen – Mülheim.
Als man die oben genannten Werbeflüge seitens der Politik verbot,
fasste Wüllenkemper den Entschluss Luftschiffe mit entsprechender
Werbung zu versehen. Das erste dieser Art erhielt die Aufschrift
der Brauerei Wicküler und hob in der Sommertsaison 1972 erstmals
ab.
Mit der Einführung der ersten Fokker F-27 im Jahr 1974 stieg
man im Passagierverkehr ein. Von diesem Flugzeugtyp besaß
die Gesellschaft letztendlich rund 30 Maschinen und bildeten damit
das Rückgrat der Fluggesellschaft.
Die ersten regelmäßig bedienten Ziele waren Düsseldorf,
Basel und Salzburg. Natürlich wurden im Laufe der Zeit sehr
viele weitere Airports bedient, aber die zeitweise durchgeführten
Shuttle Dienste, welche für Airbus zwischen Hamburg Finkenwerder
und Toulouse stattfanden sollten hier nicht unerwähnt bleiben.
Genauso wie die medizinischen Hilfsflüge, die mit Cessna 525CJ1
und Gates Learjet 55 getätigt wurden.
Ab 2011 wurden verstärkt Frachtflüge mit den Fokker durchgeführt.
Obwohl die meisten Maschinen dieses Typs schon um die Jahrtausendwende
die Flotte verließen, wurde die letzte von ihnen 2014 außer
Dienst gestellt. Ersetzt wurden sie durch bis zu zwölf BAe-146.
Ein Jahr später, am 6.2.2012 starb Wüllenkemper.
Am 1.10.2017 wurde die WDL an das Logistikunternehmen Zeitfracht
verkauft. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte WDL nur noch 95
Personen und betrieb lediglich noch vier BAe-146. Einen Monat später
wurden drei Embraer ERJ-190 geleast.
Im November 2019 wollte Zeitfracht ihre WDL mit der inzwischen ebenfalls
zum Unternehmen gehöhrende Luftverkehrsgesellschaft
Walter, LGW zur German Airways zusammenzuführen.
Da LGW jedoch zum 15.6.2020 in die Liquidation ging (siehe dort),
wurde nur WDL als German Airways weiter geführt.
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