Die brasilianische Viaçao Aérea Sao Paulo
S.A., kurz VASP, wurde mit Unterstützung vom Staat am 4.11.1933 in
Sao Paulo gegründet.
Am 16.4.1934 konnte sie den Flugbetrieb mit zwei Monospar ST.4 zwischen
Sao Paulo und Ribeirao Preto bzw. Uberaba eröffnen.
Noch in den dreißiger Jahren konnten de Havilland D.H.84 Dragon
und Junkers Ju 52/3m in der Flotte begrüßt werden.
Durch den zweiten Weltkrieg war die Beschaffung von Ersatzteilen für
die Junkers praktisch unmöglich geworden, so dass man sich nach geeigneten
Flugzeugen umsah.
Diese fand man nach dem Krieg in der Douglas C-47, die lange Zeit das
Rückgrat der Flotte darstellen sollte.
Inzwischen hatte VASP ein dichtes Inlandstreckennetz aufgebaut und Miami
als erste Auslandsdestination aufgenommen.
1950 wurde Aerovias Brasil mit ihren Saab Scandia übernommen, die
jedoch in eine eigenständige Division tätig sein konnte, bis
sie später an REAL verkauft wurde. Die Scandia verblieben allerdings
bei VASP.
Ab 1958 nutzte die Gesellschaft Vickers Viscount.
Im Januar 1962 übernahm VASP die Loide Aereo Nacional mit ihren neun
Curtiss C-46 Commando.
1968 begann für VASP das Jetzeitalter mit der Übernahme der
ersten zwei BAC-111.
Die Flotte war bunt gemixt, denn außer den genannten Flugzeugtypen
setzte VASP noch Saab-90 Scandia, Douglas DC-4, DC-6 und NAMC YS-11A ein.
Im Juli 1969 traf die erste B-737-200 ein die fast zehn Jahre später
durch B-727-100 und -200 ergänzt wurden.
1982 kaufte VASP drei Airbus A300B2-200 die auf den gut ausgelasteten
Strecken eingesetzt wurden.
Am 15. Oktober 1990 wurde VASP privatisiert, da die Gesellschaft mit ständigen
Verlusten zu kämpfen hatte die der Staat nicht mehr tragen konnte.
Nach einem Umstrukturierungsprogramm, nahm man Los Angeles, San Francisco
und New York ins Streckennetz auf, die mit drei McDonnell Douglas DC-10-30
bedient wurden.
Weiterhin erhielt man über entsprechende Leasingverträge neue
Boeing B-737-300.
Weitere Ziele die VASP inzwischen bediente waren Brüssel, Zürich,
Barcelona, Athen, Frankfurt/Main, Osaka, Taipeh, Tel Aviv und Seoul.
Mitte der neunziger Jahre hatte VASP mit der wirtschaftlichen Rezession
im Lande zu kämpfen und musste daraufhin einige Strecken an VARIG
und TAM abgeben. Weiterhin trennte man sich von den DC-10.
Nach der Talfahrt raffte sich VASP wieder auf und beteiligte sich an mehreren
Fluggesellschaften, wie an Lloyd
Aereo Boliviana, Ecuatoriana,
Servicios Aereos Paragonicas und Transportes Aereos Neuquen.
Im Frühjahr 1997 wurde VASPEX als neue Cargo-Tochter gegründet
und mit zunächst zwei Boeing 737-200C, einer Boeing 727-200F und
einer DC-10-30CF ausgestattet.
Als VASP McDonnell Douglas MD-11 akquirierte konnte Toronto als weiteres
Ziel ins Streckennetz aufgenommen werden.
Die Anschläge vom 11.9.2001 stürzten den Luftverkehr in eine
schwere Krise und so fand auch der Höhenflug von VASP ein jähes
Ende.
Strecken mussten stillgelegt und Flugzeuge verkauft, bzw. an die Leasinggeber
zurückgegeben werden.
Bis zum 26.1.2005 konnte sich VASP noch halten bevor diese alte Airline
Konkurs anmelden musste.
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