Lloyd Aéreo Boliviano S.A.M., kurz LAB, wurde
am 15.9.1925 von deutschen Kolonisten gegründet die auch den ersten
Flugzeugtyp, die Junkers F-13 einbrachten.
Mit dieser wurde Santa Cruz und Cochabamba im regulären Dienst betrieben.
Bis 1928 konnte LAB ihr Streckennetz innerhalb Boliviens ausweiten und
besaß schon sechs F-13.
Ein Jahr später gelangten Junkers W-34 zur Flotte gefolgt von Ford
Trimotor.
Als sich Bolivien 1933 im Krieg mit Paraguay befand, übernahm LAB
einen Teil der Transportaufgaben und erhielt hierfür noch zwei Ju-52.
In der Mitte der dreißiger Jahre wurde die Trans Südamerika
Route eröffnet. Möglich wurde dieses durch die Einführung
von Junkers Ju-86.
Am 14.5.1941 wurde LAB verstaatlicht und einen Monat später an Panagra
überschrieben.
Anschließend wurde die Flotte gegen Lockheed Lodestar und Douglas
DC-3 ausgetauscht, so dass die Abhängigkeit von Deutschland beendet
wurde.
1946 wurden die Anteile an LAB neu aufgeteilt. So hielt die bolivianische
Regierung 55%, Panagra 18,5% und der Rest wanderte in private Hand.
Von 1950 bis 1970 wurden insgesamt elf Boeing B-17 in Fracht und Passagierflugzeuge
umgerüstet, mit denen man die schwierigen Bergregionen bezwang.
Trotz alle dem waren zu dieser Zeit die Douglas DC-3 und Curtiss C-46
die Hauptmuster der Airline, die ab 1955 von Douglas DC-4 und ab 1960
durch DC-6 ergänzt wurden.
Obwohl alles reibungslos erscheint täuschen die Angaben nicht darüber
hinweg, dass LAB mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen
hatte. Hinzu kam noch, dass Panagras Vertrag 1963 auslief und auch von
dieser Seite keine Hilfe mehr zu erwarten war.
Auch die zahlreichen neuen Airlines im Land waren nicht zu unterschätzen,
denn gerade sie spezialisierten sich in den einzelnen Marktsegmenten und
liefen LAB den Rang ab.
Hilfe kam seitens US amerikanischer Airlines, die LAB mit Flugzeugen unterstützten.
So gelangten Fairchild F-27 und eine Lockheed L-188 zur Airline.
Durch wirtschaftliche Umstrukturierung der Gesellschaft, Bolivien übernahm
74% der Anteile, konnte 1972 der erste Jet, eine Boeing B-727-100, in
der Flotte begrüßt werden, die man zwischen La Paz und Santa
Cruz einsetzte.
Weitere Maschinen diesen Typs sowie der Serie 200, aber auch zwei B-707
folgten, so dass Miami regelmäßig angeflogen werden konnte.
Ab 1989 kamen kurzzeitig Boeing B-767 zum Einsatz die jedoch schnell gegen
Airbus A-310 ausgetauscht wurden.
Am 1.12.1995 wurde LAB an VASP verkauft,
was auch eine neue Bemalung, die stark an der neuen Muttergesellschaft
angelehnt war, nach sich zog.
Im Dezember 2001 kauften verschiedene bolivianische Investoren die Gesellschaft
zurück, die umgehend die Flotte umstrukturierte. Sie leasten zwei
Boeing B-767 und gaben den A-310 zurück. Weiterhin wurden Boeing
B-757 und B-727 erworben, die im Passagier- und Frachtdienst tätig
wurden.
Ab dem Jahr 2006 geriet LAB in immer größere finanzielle Schwierigkeiten
die dazu führten, dass die beiden B-767 an den Leasinggeber retourniert
wurden.
Ausschlaggebende Gründe waren sicherlich die vorangegangenen Streiks
der Piloten, die schon über Monate kein Gehalt mehr bezogen und der
Vorwurf gegen drei Geschäftsführer wegen des Betruges.
Eine staatliche Zwangsverwaltung stellte die Zahlungsunfähigkeit
der Gesellschaft und die zu fälligen Außenstände fest.
Am 30.3.2007 wurde der Flugbetrieb vorläufig eingestellt und einen
Tag später Bankrott angemeldet.
Gegen Ende September wurden die ersten Gespräche aufgenommen, mit
Ziel den Flugbetrieb erneut aufleben zu lassen.
Hierfür vorgesehen war eine Boeing B-727, die schon in den neuen,
alten Farben von LAB lackiert wurde und auf dem Flughafen Cochabamba auf
ihren Einsatz wartete.
Die Auflagen, die LAB jedoch hierfür erfüllen musste, waren
sehr hoch und auch der Verkauf der Gesellschaft an zahlungskräftige
Kunden zerschlug sich.
Am 30.03.2009 musste LAB erneut den Flugbetrieb einstellen. |