Die zivile Luftfahrt in der Schweiz ging bis zum Januar
1919 zurück. Mehrere kleine Aktivitäten die von Luftfahrtenthusiasten
durchgeführt wurden, waren von den schweizer Behörden außerdem
subventioniert. Hierbei entstanden durch Fusionen zum einen Ad Astra Aero
und zum anderen Balair.
Als die Mittel zum 30. Mai 1930 gestrichen wurden, zwang man die kleinen
Gesellschaften zu einer engen Zusammenarbeit. Wirtschaftliche Überlegungen
führten letztendlich zur Fusion von Ad Astra Aero und Balair zur
Schweizerische Luftverkehrs AG, kurz Swissair.
Das Gründungsdatum wird mit dem 26. März 1931 angegeben, aber
das juristische Geburtsdatum ist der 1. Januar 1931, da sich beide Gesellschaften
auf eine Rückdatierung einigten.
Der anfängliche Flugzeugpark bestand unter anderen aus Fokker VII
und Dornier Merkur. Schon ein Jahr später führte Swissair die
Lockheed Orion ein, womit man das Streckennetz bis nach Wien erweiterte.
Schon 1936 kamen Douglas DC-2 die letztendlich auf allen Swissairrouten
eingesetzt wurden. Inzwischen bediente man auch regelmäßig
Berlin, Leipzig, Stuttgart und London. Die DC-3 gelangte ab 1937 zur Swissair.
Während des Krieges kamen die Aktivitäten der Gesellschaft praktisch
zum erliegen, obwohl einige Flüge registriert und 1940 sogar eine
neue Strecke nach Rom eröffnet wurde.
Mit dem Zulauf von Douglas DC-4 wurde am 2. Mai 1947 der erste Atlantikflug
nach New York getätigt. Flüge nach Südafrika und in den
Nahen Osten kamen hinzu als DC-6 und DC-7, sowie die strahlgetriebenen
Caravelle zur Flotte stießen. Nahe Ziele konnten mit CV-440 abgedeckt
werden.
1953 wurde das Tochterunternehmen Balair gegründet.
Inzwischen flog Swissair auch über den Südatlantik und den fernen
Osten. Möglich wurde dieses durch die Einführung von Douglas
DC-8 und Convair Coronado. Im Europaverkehr konnten SE-210 Caravelle und
später Douglas DC-9 alle Propliner ersetzen.
Hier sei noch erwähnt, dass Swissair zwischen 1961 und 1962 zwei
CV-880 einsetzte, diese aber durch CV-990 ersetzte.
Mit KLM, SAS und UTA pflegte man eine enge Zusammenarbeit die letztendlich
in das sogenannte KSSU-Abkommen gipfelte. Dieser Vertrag sah die Standardisierung
und den Einsatz von Großraumjets vor, die in den einzelnen Flotten
problemlos ausgetauscht werden konnten.
1971 war es dann soweit, die ersten Boeing B-747 trafen ein, gefolgt von
Douglas DC-10 ein Jahr später. CTA wurde als zweites Tochterunternehmen
1978 gegründet und hatte ebenfalls den Charterbetrieb sicherzustellen.
In den achtziger Jahren dachte man über eine erheblich Flottenmodernisierung
nach und so war Swissair Launch Customer der B-747-300 und des Airbus
A-310.
Weiterhin wollte man die Fokker-100 und die Douglas Maschinen durch Airbusse
und MD-11 ersetzen. Swissair war die erste Gesellschaft in Europa die
die A-319, A-320 und A-321 gleichzeitig einsetzte.
Ab 1995 beteiligte sich der schweizer Staatscarrier mit 49.7 % an der
belgischen Sabena, wobei die Zusammenarbeit in regelrechten Verflechtungen
beider Gesellschaften endete.
Swissair, Crossair und Sabena gründeten 1997 eine Dachorganisation
namens SAir Group. Sie nahm erheblichen Einfluss auf alle Zweige der Unternehmen,
welche einen entscheidenen Anteil am Untergang der Swissair und Sabena
haben sollte.
Im Frühjahr 1997 wurde die Balair Charter Leisure AG als Tochterunternehmen gegründet.
1998 kamen Airbusse vom Typ A-330, die die MD-11 unterstützen
und letztendlich ablösen sollten.
Im gleichen Jahr gründete man mit der Austrian, Sabena, TAP, Türkish
Airlines, Crossair, Air Littoral und AOM die Qualiflyer Group.
1999 wurde die Beteiligung an Sabena auf 85% aufgestockt und eine Beteiligung
an TAP und Portugalia angestrebt. Hier bahnten sich jedoch Probleme an
die einfach nicht in den Griff zu bekommen waren. Alle Gesellschaften
an denen sich Swissair beteiligte, so auch an LTU, Volare, SAA, AOM, Cargolux,
LOT, Air Europe waren defizitär und verschlangen Unsummen an Geld.
Zu allem Übel kündigte Delta Air Lines die Zusammenarbeit, da
sie sich mit Air France zum Sky Team zusammenschloss.
Im Jahr 2000 schrieb Swissair mit 2,885 Mrd. Sfr tiefrote Zahlen. Die
Folge waren mehrfache Führungswechsel und der Rücktritt des
Verwaltungsrates. Die Anschläge am 11.9.2001 führten weltweit
zu Einbrüchen der Passagierzahlen und trug zur Verschärfung
der Krise bei Swissair bei.
Anfang Oktober wurde die SAir Group für zahlungsunfähig erklärt.
Trotz verstärktem Einsatz, Crossair und die Banken zur Rettung von
Swissair heranzuziehen, wurde Swissair am 2.10.2001 gegroundet.
Durch einen Notkredit nahm man den Flugbetrieb in stark eingeschränkter
Form am 5.10. wieder auf, jedoch war der Bankrott nicht mehr abzuwenden.
Am 1.4.2002 wurde der letzte Swissairflug getätigt. |