Am 29.3.1946 wurde die ungarische Maszovlet unter Zusammenarbeit
mit der sowjetischen Regierung gegründet.
Als Heimatflughafen benannte man Budaörs, welcher unweit der Hauptstadt
Budapest lag.
Von hier aus wurden ab August des Gründungsjahres die ersten europäischen
Städte, hauptsächlich in sowjetisch besetzten Gebieten mit Lisunov
Li-2 bedient.
Es sollte daher kein Zufall sein, dass knapp 50 Jahre später an diesem
Flugplatz eine flugfähige Li-2 aufgebaut wurde.
1950 zog man zum neu gebauten Flughafen Ferihegy und vier Jahre später
wurde der Flugbetrieb vollständig in ungarische Hände gelegt.
Von diesem Zeitpunkt an nannte man sich Magyar Légiközlekedési
Vállalat, kurz Malév.
Ab Mai 1957 wurden die Li-2 durch Iljuschin IL-14 ersetzt.
Schnell öffnete man sich dem Westen und mit Erhalt der ersten IL-18
im April 1960 bediente man Amsterdam, Wien und Zürich.
Die ersten Strahlflugzeuge in Form der Tupolev TU-134 trafen im Dezember
1968 ein, gefolgt von der TU-154 fünf Jahre später.
Inzwischen war Malév auf allen europäischen Schauplätzen
anzutreffen und expandierte mit der Öffnung der Grenzen kräftig
weiter.
Auch der Flugzeugpark wurde erneuert. Zwar traten Anfang der neunziger
Jahre noch einige Yak-40 in Erscheinung, doch stellte man kontinuierlich
auf westliches Fluggerät um.
Boeing B-737 der verschiedensten Serien, aber auch Fokker 70 verdrängten
die veralteten Flugzeugtypen.
Mit Erhalt der ersten Boeing B-767 konnte man 1992 erstmals auch interkontinentale
Ziele in Japan und Nordamerika anbieten.
Im selben Jahr wandelte sich Malév in eine Aktiengesellschaft,
wo Alitalia ihre Chance sah und mit 30% die meisten ausländischen
Anteile hielt.
Das änderte sich erst wieder 1997, als ungarische Banken die Anteile
zurückkauften.
Genau zehn Jahre später sank der Stern von Malév. Die russische
AirUnion übernahm die Fluggesellschaft,
obwohl sie selbst schon mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte.
Dieses Unterfangen endete damit, dass im Januar 2009 die Anteile der Malév
an die russische Wneschekonombank veräußert wurden und diese
sich mit der ungarischen Regierung über einen Rückkauf einigte,
was dem Staat 93 Mio. Euro kostete.
Ohnehin flossen vom Staat ab 2007 Unterstützungsleistungen in Milliardenhöhe
an die Airline, was ihr im Januar 2012 durch Untersuchungen der europäischen
Wettbewerbskommission auf die Füße fiel.
Diese verlangte von der ungarischen Regierung eine Rückforderung,
was unweigerlich zum Bankrott der Malév und zur Einstellung des
Flugbetriebes am 3.2.2012 führte.
Weiterhin stellte sich heraus, dass Malév einen Schuldenberg in
Höhe von rund 247 Millionen Euro angehäuft hatte.
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