Lewis Brittin gründete am 1.9.1926 Northwest Airways,
so der damalige Name. Mit Curtiss Oriole, Stinson und Waco JYM transportierte
man Anfangs Post von Minneapolis nach Chicago.
Ein Jahre später, mit Erhalt von Hamilton Flugzeugen beförderte
die kleine Gesellschaft die ersten Passagiere und flog nach Winnipeg.
Bis zum Anfang der dreißiger Jahre weitete Northwest sein Streckennetz
enorm aus und bediente schon fast den gesamten Nordwesten der USA. Ein
Ausdruck der Expansion war die Umbenennung in Northwest Airlines und die
Beschaffung weiterer Flugzeuge, wie der Lockheed Orion, Vega, L-10 und
L-14, sowie der Ford Trimotor.
Das erste größere Fluggerät traf 1939 mit der Douglas
DC-3 ein.
Im zweiten Weltkrieg stellte Northwest ihre Flotte, sowie das gesamte
Personal der Armee zur Verfügung und tätigte in dieser Zeit
viele Transportflüge in deren Auftrag, wofür man zusätzlich
Curtiss C-46 kaufte.
Bis 1947 konnte die Airline ein stattliches Streckennetz vorweisen und
band Tokio über die sogenannte Alaskaroute ein. Für diesen Service
nutzte man anfänglich eine große Anzahl Douglas C-54, die schon
bald durch modernere Flugzeugtypen, wie der DC-6, DC-7 und der Boeing
Stratocruiser verstärkt und schließlich abgelöst wurden.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich Tokio zum wichtigsten Drehpunkt im
fernen Osten.
Im Allgemeinen richtete Northwest verstärkt sein Augenmerk in Richtung
Hong Kong, Taipeh und Korea, was die Umbenennung in Northwest Orient Airlines
nach sich zog.
1959 konnte man mit der Lockheed L-188 Electra das erste Turbopropflugzeug
einsetzen und ein Jahr später, am 8.7.1960 mit der Einführung
der ersten Douglas DC-8 das Jetzeitalter einläuten. Diese wurden
jedoch schon 1961 bzw. 1963 durch Boeing B-720 und B-707 ersetzt.
Mit der letztgenannten war es erstmals möglich die Pazifikziele nonstop
zu erreichen.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Gesellschaft war die Einführung
des ersten Großraumflugzeuges, der Boeing B-747 im Jahre 1970 die
zwei Jahre später durch Douglas DC-10 unterstützt wurden.
Das Inlandstreckennetz, welches sich inzwischen auf alle Staaten der USA
ausdehnte und in den Anfängen mit Martin 2-0-2, sowie Lockheed Constellation
und Electra bedient wurde, stellte man 1964 auf Boeing B-727 um.
Erst ab 1985 war es an der Zeit eine erneute Flottenmodernisierung vorzunehmen.
So gelangten Boeing B-757 und Douglas DC-9 zur Northwest.
Am 29.7.1986 kaufte man für 884 Mio. Dollar die in Minneapolis beheimatete
Republic Airlines,
welche mit ihrer Flottenpolitik, wenn man die Convair CV-580 außer
acht lässt, uneingeschränkt zu der von Northwest passte. Auch
konnte man zeitgleich die assoziierte Mesaba Airlines für den neu
geschaffenen Zubringerdienst, Northwest Airlink gewinnen.
Desweiteren entfernte man das Wort „Orient“ vom Markennamen
und man ging daran, Schritt für Schritt das gesamte Corporate Design
zu ändern.
Eine enge Zusammenarbeit bahnte sich 1989 mit der europäischen KLM
an, welches mit einem Sticker an den Flugzeugen nach außen sichtbar
gemacht wurde. Auch wurde eine DC-10 an je einer Seite mit dem Livre der
beiden Gesellschaften versehen.
Der Austausch der teilweise sehr alten Flugzeuge ging indessen uneingeschränkt
weiter und so sah sich Northwest beim Hersteller Airbus um.
Das Ergebnis war der Kauf von A-320, A-319 und A-330 in Größenordnungen,
welcher sich bis zur Jahrtausendwende hinzog.
Dafür verließen aber die DC-10, sowie weitere ältere Flugzeugtypen
die Flotte.
Peking konnte man erstmals am 1.5.1996 bedienen, gefolgt von Shanghai
im Jahr 2000.
Am 14.9.2005 passierte das Unfassbare für Northwest, man musste sich
unter Konkursschutz nach Chapter 11 stellen.
Einen Monat später war auch der Zubringerdienst der Mesaba Airlines
betroffen.
Fast zwei Jahre dauerte der Überlebenskampf, welcher mit Entlassungen
und Flugzeugverkäufen einherging.
Am 31.5.2007 war es dann endlich soweit. Mit geändertem Erscheinungsbild
und dem Namenskürzel NWA, ging man gestärkt an die neuen Aufgaben.
Am 14.4.2008 gab der Vorstand von Northwest bekannt, dass man mit Delta
Air Lines fusionieren wolle. Die entsprechenden Genehmigungen seitens
der Behörden lagen am 29.10.2008 vor.
Hiervon war auch der Zubringerdienst betroffen, welcher bei Delta Connection
integriert wurde.
Die gesamte Fusion war am 31.1.2010 vollständig abgeschlossen, wo
auch der letzte offizielle Flug der Northwest stattfand.
Das einzige was an diese Fluggesellschaft noch erinnert sind einige Kennungen
und die rote Farbe des stilisierten Delta's im Seitenleitwerk der Flugzeuge.
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