Der norwegische Reeder Ludvig G. Braathen gründete
am 26.3.1946 seine Fluggesellschaft mit dem Namen Braathens South American
and Far East Air Transport A/S, kurz Braathens S.A.F.E.
Aus Beständen der USAF kaufte er im gleichen Jahr drei Douglas C-54,
welche auf zivilen Standard umgerüstet wurden. Diese Umrüstung
dauerte fast auf den Tag genau ein Jahr.
Die ersten Ziele der Gesellschaft führten nach Panama, Venezuela,
Hong Kong, New York und Johannesburg. Die beiden erstgenannten Destinationen
wurden aber bald wieder aufgegeben.
1947 folgte eine Douglas DC-3 und ein Jahr später eine vierte DC-4.
Ein Jahr später erhielt man die Streckenrechte nach Kairo, Basra,
Karatschi, Bombay, Kalkutta und Bangkok.
Inzwischen waren die sogenannten Hubs am Flughafen Stavanger-Sol und Oslo
ausgebaut.
Auch das Inland fasste Braathens ins Auge, obwohl man hier ständig
im direkten Konkurrenzkampf zur SAS und den norwegischen Behörden
stand.
Neue D.H. Heron wurden auf der Srecke Oslo-Tonsberg-Trondheim eingesetzt.
In den fünfziger Jahren kamen Kristiansand, Farsund, Hamar, Notodden
und Alesund hinzu, welche nun auch mit der neuen Fokker F-27 bedient wurden.
In den Sechzigern stand eine umfangreiche Flottenmodernisierung an und
so ersetzten weitere F-27 und neue Douglas DC-6 alle anderen Flugzeugtypen.
Das Tochterunternehmen Busy Bee
Airservice wurde 1966 gegründet.
Ins Jetzeitalter stieg die Gesellschaft 1968 / 69 mit vorerst zwei Boeing
B-737 ein. Das nächste Jahrzehnt fing nicht weniger Turbulent für
Braathens an. 1970 kaufte man Anteile an Wideroe und mit der F-28 stieß
ein weiterer Flugzeugtyp zur Flotte.
Strecken wurden eröffnet, jedoch mussten auch einige an die SAS abgegeben
werden.
Mit der Boeing B-767 wurde im März und September 1984 erstmals je
ein Großraumjet in Betrieb genommen.
Ein zweites Standbein schaffte man sich am 1.9.1989 mit der Gründung
der Braathens Helikopter, welche die Aufgabe der Versorgung von Bohrinseln
übernahm. Hier wurden vor ausschließlich Aérospatiale
AS 332 Super Puma eingesetzt.
Dieser Unternehmenszweig existierte jedoch nur bis zum 31.12.1993 als
er wieder liquidiert wurde.
Am 1.9.1996 erwarb man 50% der Transwede
Airways, welche man 1998 vollständig übernahm. Dadurch war
es Braathens gelungen den Konkurrenzdruck auf die SAS zu verstärken.
Im gleichen Jahr setzte die Gesellschaft erstmals Boeing B-737-700 ein
und veränderte gleichzeitig ihr Corporate Design.
Während dieser Zeitspanne stieg die niederländische KLM mit
30% der Anteile bei Braathens ein, wobei SAS 29% der Wideroe kaufte, wo
ja auch Braathens eine Beteiligung hielt.
Im September 1998 kaufte man die Malmö Aviation, welche jedoch weiterhin
unter der eigenen Identität auftreten konnte, obwohl sie zusammen
mit Transwede unter den Dachnamen Braathens Sweden (ohne S.A.F.E.) firmierten.
Ein erbitterter Preiskamp entbrannte, als mit Color
Air die erste Low-Cost Airline auf dem norwegischen Markt erschien.
Zwar ging dabei Color Air in den Konkurs, aber auch Braathens erholte
sich nicht mehr.
Diese Chance ließ sich SAS nicht entgehen. Sie kaufte die Aktien
der Braathens von der niederländischen KLM und übernahm Ende
2001 Braathens vollständig.
Malmö Aviation war von diesem Kauf ausgeschlossen und fungierte nun
wieder Eigenständig.
Ab dem 1.4.2004 trat man unter den Namen SAS Braathens auf und glich die
Bemalung der Flugzeuge an die Muttergesellschaft an.
Drei Jahre später, am 1.7.2007 führte man nur noch den Namen
SAS Norge und die Aufschrift Braathens verschwand.
Im Oktober 2009 entschied SAS diese Linie ebenfalls vollständig zu
integrieren. Nur noch einige Kennungen an den Flugzeugen erinnerten noch
an die einstige Herkunft von Braathens S.A.F.E.
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