Im Februar 2002 wurde die deutsche Chartergesellschaft
mit Sitz in Bocholt gegründet. Mit Erhalt des ersten Airbus A-320
im gleichen Jahr eröffnete die Airline vom Heimatflughafen Düsseldorf
den Flugbetrieb.
Bis 2010 nutzte Blue Wings insgesamt elf Maschinen dieses Typs.
Weiterhin gelangte im Zeitraum von 2003 bis 2004, sowie von 2009 bis 2010
je ein Airbus A-321 zur Flotte.
Blue Wings war innerhalb Deutschlands sehr aktiv, baute aber auch die
klassischen Urlaubsziele in Spanien, Portugal, Marokko, Tunesien und der
Türkei aus. Hierbei arbeitete man eng mit Öger Tours zusammen.
Zwischen dem Zeitraum von 2004 und 2006 setzte Blue Wings zwei Airbus
A-330 ein um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Der russische Milliardär Alexander Lebedew stieg ab 2006 bei der
Airline ein und nahm Einfluss auf das Streckennetz. Man bediente nun auch
Moskau, Kiew und Karaganda in Kasachstan, sowie Beirut.
Am 31.3.2009 entzog das Luftfahrt- Bundesamt (LBA) die Betriebsgenehmigung
und nannte „nicht erbrachte Nachweise über die gesetzlich geforderte
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“ als Grund.
Hierüber protestierte Lebedew vehement und trat selbst an die Bundeskanzlerin
Merkel heran. Er drohte auch mit einem Insolvenzverfahren, oder den Verkauf
der Gesellschaft an Aeroflot, da die Verluste mit jedem Tag stiegen. Um
die Glaubwürdigkeit und die Betriebsgenehmigung wieder zu erlangen,
schloss man mit Elite Aviation einen Vertrag ab der die Vercharterung
zweier Airbus A320 zum Inhalt hatte.
Weiterhin hinterlegte Lebedew eine größere Bargeldsumme beim
LBA.
Am 4.5.2009 wurde schließlich die Betriebsgenehmigung erneut erteilt.
Drei Monate später vereinbarte man mit Iraqi Airways einen Vertrag
über enge Zusammenarbeit.
Im November 2009 äußerte Lebedew erneut den Verkauf von Blue
Wings an Aeroflot, wo er inzwischen einen Anteil von 48% hielt.
Der Hintergrund war aber in der prekären Lage der Gesellschaft zu
suchen, denn von dem Entzug der Betriebsgenehmigung hatte man sich nicht
erholen können und die Angestellten erhielten kein Gehalt mehr.
Ab dem 13.1.2010 blieben die Flugzeuge am Boden und am 10.2. der Insolvenzantrag
eingereicht.
Nun entbrannte ein regelrechter Krieg und Rechtsstreit zwischen dem deutschen
und russischen Eigentümer der Blue Wings, welche sich gegenseitig
die Schuld am Untergang der Gesellschaft vorwarfen.
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