Durch umfangreiche Umstrukturierungen in Guatemala
Anfang 1945 wurde auch die 1929 gegründete private Aerovías
de Guatemala am 14.März des gleichen Jahres verstaatlicht.
Der neue einheitliche Name lautete Empresa Guatemalteca de Aviación
S.A., kurz Aviateca.
Mit je zwei Douglas DC-2 und DC-3 nahm man den Flugbetrieb auf.
Das Augenmerk der Gesellschaft richtete sich vorerst auf Frachtcharter,
sowie den Transport von Post und Pakete im Inland.
Mit Zukauf von bis zu sieben weiteren DC-3 in den nächsten
Jahren war der Weg frei für die Beförderung von Passagieren.
Zwischen 1959 und 1961 kamen weiteren Flugzeugtypen zur Flotte.
Es waren Curtiss C-46, Fairchild C-82A, Douglas DC-4 und DC-6. Die
genannten Maschinen lösten die veralteten DC-3 nicht nur ab,
sondern man konnte nun auch das Strecken- bzw. Frachtnetz auf die
benachbarten Länder, wie El Salvador, Honduras, Nicaragua und
Teile von Mexiko ausweiten.
Ein wirtschaftliches Standbein baute sich Aviateca mit dem Export
von Kaffee, Zucker, Bananen, Textilien und Edelsteinen nach Miami
auf. Diese Destination gewann ab den siebziger Jahren verstärkt
für den Passagierverkehr an Bedeutung.
1970 trat Aviateca ins Jetzeitalter ein, als sie die erste von vier
BAC-111 aus der Serie 500 in der Flotte begrüßen konnte.
Nun wurde auch verstärkt Mexiko/Stadt, San Jose und New Orleans
bedient.
Weitere Jets, wie die Boeing B-720 und B-727 standen zwischen 1977
und 1979 zur Verfügung wovon sie drei bzw. vier Maschinen besaß.
Den größten Part jedoch machte die ab 1989 eingesetzten
Boeing B-737 der Serie 200 und 300 aus, welche mit 22 Einheiten
das Hauptmuster der Flotte darstellte.
Der Vollständigkeit sei noch erwähnt, dass Aviateca außer
den genannten Flugzeugtypen noch Convair CV-440, Fokker F-27 und
F-28, Douglas DC-8-61, Hawker Siddeley HS.748 und Lockheed L-1049
einsetzte.
Ab 1997 nahm die Grupo TACA „Transportes Aéreos Centro
Americanos“, welche in El Salvador ihren Sitz hatte auf die
existierenden Lateinamerikanischen Fluggesellschaften Einfluss,
indem man ihre Aktien bzw. Anteile in Größenordnungen
ankaufte.
Hiervon betroffen waren neben Aviateca auch Lacsa, Sansa und Islena.
Zwar konnten die Gesellschaften weiterhin eigenständig arbeiten,
jedoch wurden das Streckennetz und der gemeinsame internationale
Auftritt schrittweise vereinheitlicht.
Ab 2004 firmierte man unter den Namen TACA Regional Guatemala und
zwei Jahre später kamen mit der Aerospatiale ATR-42 die ersten
Flugzeuge, welche für die Zubringerdienste geradezu maßgeschneidert
waren.
Im Dezember 2009 schloss sich die Grupo TACA mit der kolumbianischen
Avianca zusammen. Vier Jahre später erfolgte bei der Avianca
Holdings eine Umstrukturierung und Aviateca verlor ihren Namen.
Sie hieß fortan Avianca Guatemala.
2014 wurden vier ATR-72 integriert welche ebenfalls als Zubringerflugzeuge
für die Holding fungierten.
Das Einzige was nun noch an die damalige Aviateca erinnerte waren
die Landesflagge von Guatemala und die Kennung „TG-...“
an den Flugzeugen.
Ob Avianca Guatemala durch die Avianca-Gruppe wieder zum Leben erweckt
wird, so wie es durch die einschlägige Presse heißt,
bleibt abzuwarten.
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