Air Lib entstand am 20.September 2001 durch die Fusion
von Air Liberté
und AOM French Airlines.
Vorangegangen war die Pleite der SAir Group, die an beiden Airlines einen
erheblichen Anteil besaß und dadurch einen drohenden Bankrott herauf
beschwor.
Der ehemalige Flottenbestand wurde auf die Typen Douglas DC-10, MD-80
Serie und Airbus A-340 reduziert. Der Hub in Paris Orly wurde beibehalten,
von wo man das ehemalige Streckennetz beider Gesellschaften bediente.
Ab April 2002 bot Air Lib über ihre zuvor gegründete Tochtergesellschaft
Air Lib Express Billigflüge nach Nordafrika und Italien an.
Air Lib hatte jedoch weiterhin mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen,
die immer noch vom Konkurs der SAir Group herrührten.
Aber auch offene Geschäftsschulden und die Aussetzung von Sozialversicherungsbeiträgen
trieben die Schulden im November 2002 auf 90 Millionen Euro.
Jetzt begann ein unvergleichlicher Überlebenskampf.
Air Lib erzwang in Nizza durch die französischen Behörden eine
Beschlagnahmung einer Crossair Embraer-145, um ihren Forderungen nach
ausstehenden Zahlungen seitens der Nachfolgegesellschaft von Swissair
zu erwirken.
Weiterhin gingen Air Lib Angestellte auf die Strassen, um mit ungewöhnlichen
Mitteln Geld für ihre Gesellschaft zu sammeln.
Unter anderen standen Mechaniker, Stewards und Stewardessen Pate für
einen selbst gestalteten Erotikkalender.
Alles das half jedoch nichts, als am 5. Februar 2003 die befristete Betriebsgenehmigung
ablief und durch die Behörden nicht mehr verlängert wurde. Das
Grounding der gesamten Flotte erfolgte einen Tag später.
Am 13. Februar 2003 meldete Air Lib vor dem Handelsgericht Créteil
Konkurs an. Die Liquidation erfolgte am 17. Februar 2003 und wurde am
4. April bestätigt.
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