Als am 14.3.1961 Adria Aviopromet, übersetzt
Adria Luftverkehr, gegründet wurde, standen zwei Douglas DC-6B
zur Verfügung. Zwei weitere Maschinen dieses Typs kamen 1962
hinzu.
Die jugoslawische Charterfluggesellschaft hatte ihren Sitz in Ljubljana
und als Ausgangsflughafen wählte man den Flughafen in Belgrad,
den heutigen Nikola Tesla Airport.
Zuerst verband man einige Städte im Inland, jedoch als alle
vier DC-6 zur Verfügung standen folgten Charterflüge zum
mittleren Osten und in den Norden Afrikas.
1968 stieg mit InterExport ein Investor bei der Airline ein, was
eine Namensänderung in Inex Adia Aviopromet nach sich zog.
Dieser Name war auf der rechten Seite der Flugzeuge zu lesen. Auf
der linken Seite stand Inex Adria Airways.
Zwar folgten 1970 und 1971 zwei weitere DC-6, aber schon ab 1969
stieg die Gesellschaft mit der Einführung der ersten Douglas
DC-9-32 ins Jetzeitalter ein. Während der gesamten Zeit besaß
man insgesamt dreizehn Douglas DC-9-32 und -51.
Weiterhin leaste man 1972 für ein Jahr je eine Douglas DC-8-55
und Aerospatiale Caravelle 3.
Mit den vorhandenen Jets war man innerhalb des Landes unterwegs,
beförderte aber auch immer mehr Touristen aus Deutschland,
den Niederlanden und Österreich zu den klassischen Urlaubszielen
Jugoslawiens.
Ein zweiter Abflughafen kam 1976 mit Maribor hinzu.
Zwischen 1981 und 1995 setzte man zusätzlich sechs McDonnell
Douglas MD-81/-82 und drei Dash-7 ein.
Während dieser Zeit, es war 1986 änderten sich die Eigentumsverhältnisse,
denn man verließ die Inex Gruppe und führte anschließend
nur noch den Namen Adria Airways. Gleichzeitig wurde auch die Corporate
ID an den Flugzeugen geändert.
Drei Jahre später stand eine Flottenmodernisierung an, indem
man die erste von sieben Airbus A-320 einführte.
Ein jähes Ende aller Aktivitäten fand mit Beginn des Bürgerkrieges
in Jugoslawien im Jahr 1991 statt. Die Flugzeuge wurden nach Österreich
in Sicherheit gebracht, um sie vor einer möglichen Konfiszierung
oder gar Zerstörung zu bewahren.
Noch bevor Slowenien seine Unabhängigkeit erlangte, bestellte
man Canadair CRJ-200LR in Größenordnungen, wovon die
erste im Jahr 1998 geliefert wurde.
Die Hubs im neuen Staat waren der Ljubljana Joze Pucnik Airport
und der Maribor Airport.
Inzwischen war Adria Airways auf fast allen größeren
europäischen Flughäfen präsent.
Trotz dieser Aktivitäten häufte das Management bis 2010
einen Schuldenberg von 86 Millionen Euro an, was in Folge zu einer
Umstrukturierung in der Führungsetage führte.
Weiterhin wurden bis dahin Boeing B-737, CRJ-900, später noch
-700 in die Flotte integriert.
Die Eigentumsverhältnisse teilten sich zu diesem Zeitpunkt
wie folgt auf. 90% hielt die slowenische Republik und die restlichen
10% die Nova Ljubljanska Banka. Inzwischen waren jedoch immer wieder
Überlegungen angestellt, die Airline zu privatisieren.
Im März 2016 war es dann soweit, Adria Airways wurde an die
4K Invest AG verkauft, welche anschließend 91,6% der Anteile
hielt.
Zwei Jahre später wurde in der einschlägigen Presse verkündet,
dass man bis zu fünfzehn Suchoi Superjet 100 kaufen wollte,
was jedoch nicht zustande kam.
Im Jahr 2019 stellte sich heraus, dass Adria Airways Liquidationsprobleme
hatte und seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Daraufhin
zogen die Leasinggeber einen Teil der Flugzeuge ab.
Am 30. September 2019 stellte die Airline ihren Flugbetrieb vollständig
ein und meldete Konkurs an.
Verbreitet wurde im Nachhinein, dass das Managementsystem der Fluggesellschaft
in Geldwäschegeschäfte verwickelt sei, aber auch systematisch
Geld aus der Airline gezogen hatte.
Ob diese Vorwürfe rechtens sind müssen jedoch abschließend
die entsprechenden Gerichte klären.
Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, dass außer
den hier genannten Flugzeugtypen noch Airbus A-319, BAC-111, Fokker
F-27 und -100, Aerospatiale ATR-42, sowie Saab-340 und -2000 eingesetzt
wurden.
|