Die Entwicklung der Trident führte auf
eine Ausschreibung von BEA aus dem Jahre 1956 zurück. Sie verlangte
ein Flugzeug welches 100 Passagiere bis zu 1931 km befördern konnte.
Das Ergebnis war die DH.121, so die frühere Bezeichnung, die sich
gegen die Entwürfe von Bristol und Avro durchsetzen konnte.
Die DH.121 hatte Platz für 111 Passagiere und konnte diese knapp
2900 Kilometer weit befördern. Änderungen am Entwurf, auf Anlass
von BEA ließen das Flugzeug schrumpfen. Der Umkehreffekt war, das
die Maschine für den weiteren Markt unattraktiv wurde. Dadurch konnte
Boeing mit ihrer B-727 einen entscheidenden Vorteil erwerben der schließlich
von Erfolg gekrönt war.
Für BEA war der Jet jetzt genau maßgeschneidert und sie bestellte
24 Einheiten plus weitere 12 Optionen. Die DH.121 war in jeder Hinsicht
ein modernes Flugzeug. Schon die Pfeilung der Tragflächen mit 35°
entsprach der Größten, die bis dahin an Passagiermaschinen
je angebauten wurden. Den Namen "Trident" (Dreizack) erhielt
das Flugzeug, weil die Steuerung dreifach, und die Hydraulik drei unabhängige
Systeme besaß.
Hinzu kamen die drei Triebwerke am Heck. Am 4.8.1961 verließ die
erste Trident das Werk in Hatfield. Sie hatte die Kennung G-ARPA und war
für maximal 95 Passagiere ausgelegt.
Der Erstflug fand allerdings erst am 9.1.1962 statt. Grund für diese
Verspätung waren die neuen Mantelstromtriebwerke RB.163-1, die erst
zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen. Nach umfangreichen Tests
flog BEA ihre erste Trident am 1.4.1964 im Linienverkehr. Insgesamt hatte
die Gesellschaft 23 Maschinen der Serie 1 im Dienst. Nicht unerwähnt
sollte bleiben, dass die Trident das erste Flugzeug war welches vollautomatisch
landen konnte. Eine erste Weiterentwicklung stellte die Version 1C dar.
Sie konnte 109 Passagiere befördern, hatte größere Tanks
und Spey Triebwerke. Hawker Siddeley bemühte sich um einen Exporterfolg
und erhöhte weiter die Treibstoffkapazität und vergrößerte
die Tragflächen. Kuwait, Irak und Pakistan konnten als neue Kunden,
der inzwischen als Trident-1E bezeichneten Maschine gewonnen werden.
Am 27.7.1967 flog erstmals die Trident-2E. Sie hatte eine erhöhte
Startmasse und ein nochmals gestrecktes Tragwerk. BEA kaufte von diesen
Typ 15 Maschinen. Die letzte gebaute Variante war die Trident "Three".
Der Rumpf dieser Baureihe wurde um 4,90 m gestreckt und konnte 180 Passagiere
aufnehmen.
Weiterhin hatte sie ein Starthilfstriebwerk, welches sich im Seitenleitwerk
über dem mittleren Haupttriebwerk befand. Der Erstflug erfolgte am
11.12.1969. BEA bestellte von dieser Version 26 Einheiten. Als BEA und
BOAC zur British Airways fusionierte verblieben die Tridents in der Flotte
und die letzte von ihnen wurde erst 1985 ausgemustert.
Der treueste Kunde, nach BEA, war die chinesische CAAC, die insgesamt
18 Maschinen im Austausch ihrer Luftstreitkräfte betrieb. Sie und
Air Charter Zaire waren die letzten Betreiber der Trident, wovon insgesamt
117 Maschinen gebaut wurden.
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