Der Unfall einer französischen Concorde
am 25. Juli 2000, der insgesamt 113 Menschen das Leben kostete, war für
die französische und britische Regierung sicherlich ein willkommener
Anlass ihre Maschinen aus den Verkehr zu ziehen, dabei fing alles sehr vielversprechend
an.
Im Jahr 1956 kam ein Konsortium, das sogenannte Supersonic Transport Aircraft
Commitee zusammen um über ein Verkehrsflugzeug zu argumentieren, welches
im Überschallbereich operieren sollte.
Man kam schnell zur Übereinstimmung, dass ein Airliner der mit Mach
3 fliegen sollte, immense Entwicklungskosten schluckte, so dass mehrere
Varianten die für Mach 1 - 2 ausgelegt waren untersucht wurden.
Die Amerikaner, die ebenfalls an solche Projekten arbeiteten hielten jedoch
an einen Mach 3 Verkehrsflugzeug fest, das sogenannte SST Projekt, welches
schließlich an den Entwicklungskosten scheitern sollte.
Nach langwierigen Untersuchungen seitens Sud Aviation, BAC, Aérospatiale
und Snecma unterzeichnete man am 29.11.1962 ein Vertrag zur Realisierung
eines Projektes, welches mit vier Olympus Triebwerken ausgestattet, 70 bis
80 Passagiere befördern sollte.
Als die Ingenieure mit einem neuen Triebwerk, dem Olympus Mk 593B aufwarteten,
welches noch mehr Leistung lieferte, konnte man auch die Abflugmasse der
zukünftigen Concorde steigern. Nun war es möglich die Kabine zu
vergrößern um bis zu 118 Passagiere befördern zu können.
1965 begann man mit dem Bau der ersten beiden Prototypen, der 001 und 002.
Das Flugzeug hatte einen geschwungenen Deltaflügel ohne Höhenleitwerk,
einen absenkbaren Bug und zusätzliche Treibstofftanks im Bug und Heck,
wodurch der Treibstoff für die verschiedenen Flugzustände, durch
ein kompliziertes System als Schwerpunktverlagerung getrimmt werden konnte.
Die Struktur des Flugzeuges bestand überwiegend aus Aluminiumlegierungen
wobei die Triebwerke aus Titan und anderen hochlegierten Stählen gefertigt
wurden.
Am 2.3.1969 war es endlich soweit, die 001 hob zum Jungfernflug ab wobei
es einen kleinen Wermutstropfen gab, die Russen flogen schon mit ihrer TU-144
und waren somit die vorläufigen Gewinner des nicht ausgeschriebenen
Wettbewerbes.
Die Flugerprobungen dauerten bis 1976, auch unter realen Streckenbedingungen
und es zeichnete sich eine hohe Zuverlässigkeit ab.
Obwohl sich Anfangs einige Airlines für die Concorde interessierten,
blieben Air France und British Airways mit je sieben Exemplare die einzigen
Abnehmer.
Die Gründe waren in den inzwischen explodierten Treibstoffpreisen zu
suchen, aber auch bei den USA Bürgern, die vehement gegen die Concorde
demonstrierten.
Dort hieß es unter anderen, dass ihre Kinder durch die ständigen
Überflüge Spätfolgen in der gesundheitlichen Entwicklung
erleiden würden.
Diese Kampagnen führten schließlich zum Landeverbot auf amerikanischen
Airports.
Erst aufwendige Gerichtsverhandlungen konnten diese Sanktionen wieder aufheben,
allerdings war der Ruf der Concorde geschädigt und auch die potentiellen
Käufer abgesprungen.
Bis zur Jahrtausendwende flogen die Concorde der Air France und British
Airways zuverlässig, jedoch wurden ihre Aktivitäten durch den
obengenannten Absturz der französischen F-BTSC abrupt beendet.
Obwohl dieser Unfall nicht direkt auf die Concorde zurückzuführen
war, wurden noch viele Millionen Dollar zur Überarbeitung der inzwischen
in die Jahre gekommenen Lady investiert. Jedoch kam man schnell zur Überzeugung,
dass ein weiteres Bestehen dieser Königin der Lüfte nicht mehr
zu vertreten war.
Mit der Stilllegung der Concorde am 31.05.2003, schneller
als erwartet, war der Rückschritt von der Rakete zur Dampfmaschine
vollzogen. |