BRISTOL BRITANNIA
Die Britannia, der flüsternde Riese, wie sie auch genannt wurde, hätte eine große Rolle im Luftverkehr spielen können. Sie kam aber viel zu spät, denn bei ihrer Einführung waren die jetgetriebenen Flugzeuge längst auf dem Vormarsch.
Die Entwicklung begann bereits Mitte der vierziger Jahre, jedoch musste diese immer wieder unterbrochen werden, da es zu dieser Zeit kein geeignetes Triebwerk gab. Erst Ende 1951 nahm das Projekt eine faßbar Form an.
Am 16.8.1952 hob erstmals die als Britannia 101 bezeichnete Maschine ab und die Ergebnisse des Testfluges waren mehr als zufriedenstellend, obwohl die Triebwerke nicht die gewünschte Leistung erbrachten. Erst der zweite Prototyp flog mit den neuen Proteus Triebwerken. Obwohl bei Testflügen diese Maschine in Folge eines Getriebeschadens abstürzte, bestellte BOAC 25 Maschinen, nahm aber letztendlich nur fünfzehn ab.
Bristol ging schon bald nach der Auslieferung der ersten Serienmodelle an die Arbeit, eine verbesserte Variante heraus zu bringen.
Am 15.9.1954 starte die Britannia Serie 300 zu ihrem Erstflug. Sie war länger als ihre Vorgängerin und hatte leistungsgesteigerte Triebwerke.
Gerade mit den Aggregaten hatte Bristol immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Sie neigten dazu während des Fluges zu vereisen.
Obwohl dieses Problem gelöst werden konnte, nahm BOAC diesen Vorfall zum Anlass das Flugzeug in Pressemitteilungen negativ darzustellen.
Obwohl die Auftragsbücher anfangs gefüllt waren, führten die Aussagen seitens der BOAC dazu, dass die Airlines ihre Bestellungen weitestgehend annullierten.
Letztendlich verließen nur siebzehn Maschinen der Serie 100 und fünfundvierzig Exemplare der Serie 300 die Fertigungshallen. Gerade die letztgenannte diente noch lange und zuverlässig bei den Charterairlines und brachte die Passagiere immer wieder sicher zu ihren Bestimmungsorten. Der Vollständigkeit sollte man jedoch erwähnen, dass die Royal Air Force ebenfalls die Britannia orderte. Diese erhielten die Seriennummern 252 sowie 253 und waren mit 23 Exemplaren ein nicht unerhebliches Baulos.
Die kanadische Canadair griff den Entwurf der Britannia auf und entwickelte diesen weiter. Es entstand hieraus der Seeaufklärer CL-28 und das Transportflugzeug CL-44.
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Diese BOAC Maschine trägt zusätzlich BEA Sticker an der Fensterreihe.
Airline
Kennung
C/N
BOAC
G-AOVG
13238
Airline
Kennung
C/N
British Eagle
G-AOVT
13427
Caledonian Airways war ebenfalls Nutzer des flüsternden Riesen.
Airline
Kennung
C/N
Caledonian
G-AOVJ
13418
CU-T669
cu_t669.jpg (113271 Byte)
Insgesamt 11 Britannia flogen für Cubana.
Airline
Kennung
C/N
Cubana
CU-T669
13433
g_aovs.jpg (120377 Byte)
Lloyd International stellte 1972 ihren Flugbetrieb ein.
Airline
Kennung
C/N
LLoyd International
G-AOVS
13480
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ei_baa.jpg (96191 Byte)
Airline
Kennung
C/N
Monarch
G-AOVT
13427
Die tschechische CSA besaß zwei Maschinen diesen Typs.
Airline
Kennung
C/N
CSA
OK-MBA
13432
Airline
Kennung
C/N
Aer Turas
EI-BAA
12921
Fotos:
Günter Grondstein G-AOVT,
Steve Williams EI-BAA, G-AOVJ, G-AOVS,
Hans-Werner Klein CU-T669 nc,
M.Winter CU-T669 oc,
Rest Sammlung Dannies
Britannia Serie 300
Triebwerke
Bristol 755 mit je 4120 PS
Spannweite
43,36 m
Länge
37,87 m
Höhe
11,43 m
Reichweite
6869 km
Höchstgeschwindigkeit
639 km/h